Motocross bietet reichlich Action und einen hohen Spaß-Faktor, ist aber nichts für schwache Nerven. Adrenalin-Junkies hingegen kommen bei spektakulären Ritten über sandigen oder lehmigen Untergrund, steilen Kurven, rasanten Sprüngen über Hügel und beim Brettern über Bodenwellen voll auf ihre Kosten.

Der Begriff Motocross setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „Motorcycle“ (für Motorrad) und „Cross Country“ (für die Fahrt im Gelände).

Der komplexe Extremsport stellt hohe Anforderungen an Mensch und Material, Technik und Muskulatur vollbringen Höchstleistungen. Eine gute Kondition ist Grundvoraussetzung. Weil du dich als Fahrer permanent auf den sich ändernden Gegebenheiten auf der Strecke anpassen musst, ist aber auch der Geist ständig gefordert.

Mit diesen Tipps gewinnst du mehr Sicherheit auf der Trainingsstrecke

  • Spezielle Strecke, Fahrzeuge und Kleidung: Motocross-Training findet immer auf einer extra dafür abgesperrten Motocross-Strecke statt. Die Fahrzeuge sind speziell für das Gelände ausgerüstet und haben zumeist keine Straßenzulassung. Gerade im Training bleiben Stürze nicht aus. Mit entsprechender Schutzkleidung und umsichtigem Verhalten kannst du jedoch dazu beitragen, dass diese nicht zwangsläufig böse enden.
  • Vorsicht kommt vor Nachsicht: Befolge immer die Anweisungen des Trainers und der Streckenposten. Bleib auf der festgelegten Strecke und kürze diese niemals eigenmächtig ab.
  • Behalte außerdem immer die Fahrtrichtung im Blick. Verlierst du doch mal die Orientierung, z. B. nach einem Dreher, warte notfalls ab, bis ein anderer Fahrer vorbeikommt.
  • Richtig stürzen: Solltest du stürzen, warn zunächst den nachfolgenden Fahrer, indem du hinter die letzte Kurve oder den Sprunghügel gehst und den Fahrer anhältst. Dieser warnt dann ebenfalls nachfolgende Fahrer, während du dein Motorrad aus der Gefahrenzone entfernst.

Solltest du infolge des Sturzes selbst nicht mehr in der Lage sein, den nachfolgenden Fahrer zu warnen, signalisieren die Streckenposten durch Schwenken einer weißen Fahne akute Gefahr mit Überhol- und Sprungverbot sowie die Notwendigkeit medizinischer Hilfe und Versorgung.

Aller Anfang ist schwer – typische Fehler von Motocross-Greenhorns

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – vom Bike allerdings schon. Auch die Profis sind vor Stürzen nicht gefeit, das bringt dieser Sport einfach mit sich. Trotzdem gibt es eine Reihe von typischen Anfängerfehlern, die meist aus Unsicherheit heraus entstehen und häufig zu Unfällen führen.

Das sind die wichtigsten Regeln beim Motocross:

  • Schau immer genau dorthin, wo du tatsächlich hinwillst. Nur so kannst du rechtzeitig auf Fahrbahnveränderungen reagieren. Wenn du den Blick angsterfüllt auf ein Schlagloch richtest, im festen Bestreben nicht mitten hinein zu brettern, wird in der Regel genau das passieren.
  • Lass dich außerdem nicht von schnelleren Fahrern hinter dir irritieren. Wenn erfahrene Fahrer dich überholen wollen, werden sie es immer schaffen, einen Weg an dir vorbei zu finden. Schau dich nie nach ihnen um und gib nicht dem Impuls nach, ihnen Platz zu machen. Was wie eine nette Geste erscheint, ist tatsächlich brandgefährlich! So kann es passieren, dass du gerade im Moment des Überholens die Fahrbahn kreuzt und es kracht. Halte den Blick also stets nach vorn gerichtet.
  • Bleib locker und fahr die Kurve so weit wie möglich und mit so viel Schwung, wie es eben geht.. Je entspannter du auf dem Bike stehst, desto leichter wird es dir fallen, die Herausforderungen der Strecke zu meistern. Viele Anfänger haben außerdem großen Respekt vor Kurven, sie bremsen vorher ab und nehmen die Kurve zu kurz. Tatsächlich ist das genau die falsche Taktik, denn sie kostet zusätzlich Kraft

Auf die richtige Motocross-Ausrüstung achten

Den besonderen Reiz beim Motocross machen die unterschiedlichen, teils sehr unwegsamen, Streckenbeschaffenheiten und Untergründe aus, auf die es zu reagieren gilt. Vor allem bei Schlamm und Matsch steigt die Sturzgefahr beim Motocross enorm. Bevor du dich also auf’s Bike schwingst, solltest du zuerst in gute Schutzkleidung investieren und auf keinen Fall am falschen Ende – nämlich deiner Sicherheit – sparen.

So sieht die ideale Ausrüstung aus:

  • Abriebfeste, atmungsaktive Kleidung, keine kurzen Ärmel oder Hosenbeine (schützt vor Schürfwunden)
  • Motocross-Stiefel mit eingebauten Protektoren und einem hohen Schaft, der den Knöchel stabilisiert und Schutz vor Verletzungen der Bänder, Sehnen und Knochen bietet. Die Stiefel sollten eng an der Wade anliegen, atmungsaktiv und wasserdicht sein.
  • Protektorenjacke: bietet Schutz vor Verletzungen an Armen, Ellenbogen und Schultern.  Die eingebaute durchgehende, flexible Rückenplatte schützt effektiv die Wirbelsäule. Zum Schutz der empfindlichen Brustpartie eignet sich ein spezieller Brustpanzer, der den Aufprall eines Sturzes abgedämpft und Rippen und die inneren Organe schützt.
  • Crosshandschuhe: um den Lenker fest im Griff zu haben – auch hoher Geschwindigkeit
  • Neck Brace: schützt und stabilisiert den empfindlichen Nackenbereich, auch bei hohen Geschwindigkeiten.
  • Helm, der gut sitzt, nicht drückt, aber auch bei heftigen Erschütterungen nicht wackelt oder rutscht. Nach einem heftigen Crash solltest du den Helm unbedingt ersetzen – auch, wenn er intakt scheint. Haarrisse sind mit bloßem Auge nur schwierig zu erkennen. Bei einem erneuten Sturz könnte der Helm auseinanderbrechen und verliert seine Schutzfunktion.

Nur Übung macht den Meister

Lass dir Zeit beim Erlernen und Trainieren der richtigen Techniken. Bleib realistisch bei der Einschätzung deiner Fähigkeiten und gehe neue Herausforderungen erst an, wenn du dich ihnen wirklich gewachsen fühlst.

Trotzdem: Bei aller Vorsicht wird es bei dieser actionreichen Sportart immer wieder mal auch zu Stürzen kommen. Eine private Unfallversicherung sorgt auf dem Bike zusätzlich für ein sicheres Gefühl.

Wichtiger Hinweis: Fahrer, die an Rennen teilnehmen, sind bei der Vorbereitung und beim Rennen selbst über die private Unfallversicherung nicht versichert. Profis und ambitionierte Fahrer sollten sich daher nach einer speziellen Versicherung für den Motorsport umsehen. Für den reinen Hobby-Fahrer genügt jedoch die private Unfallversicherung.